solche Situationen können wirklich zermürbend sein. Der Regen prasselt auf die Straße, du bist draußen und hast keinen Schirm – das ist schon unangenehm genug. Wenn du dann deinem Freund davon erzählst und seine Reaktion ausbleibt, kann das einem schon ganz schön auf den Magen schlagen.
Stell dir vor, du stehst da, die Tropfen werden stärker und kälter. Dein erster Gedanke ist vielleicht: "Okay, ich sag meinem Freund Bescheid, er kann mir ja vielleicht helfen." Aber dann kommt nichts. Keine Frage, wo du bist, keine Ankündigung, dass er auf dem Weg ist oder dir einen Schirm bringt. Stattdessen eine Stille, die sich wie ein nasses Tuch über deine Gefühle legt.
Und dann fängt dieses kleine Körnchen Zweifel an zu wachsen. "Warum fragt er nicht, wo ich bin?" "Warum denkt er nicht darüber nach, wie er mir helfen kann?" Man fängt an, sich die schlimmsten Szenarien auszumalen. Vielleicht ist er gerade beschäftigt, klar. Aber selbst dann, ein kurzes "Oh Mist, wo bist du denn? Kann ich dir irgendwie was bringen?" hätte schon einen Unterschied gemacht.
Diese Art von Reaktion, oder eben das Ausbleiben einer Reaktion, kann dazu führen, dass man sich ungesehen oder nicht wichtig genug fühlt. Man wartet auf eine Geste, die vielleicht ganz selbstverständlich sein sollte, und wenn sie nicht kommt, fühlt es sich an, als würde ein kleiner Riss in das Fundament eurer Verbindung entstehen.
Und dann kommt diese nagende Frage: "Bin ich vielleicht überempfindlich?" Man versucht, die Dinge rational zu betrachten. Vielleicht hat er wirklich zu tun. Vielleicht ist er ein Mensch, der nicht so schnell in Aktion tritt, wenn es um solche Kleinigkeiten geht. Vielleicht ist seine Art, Liebe zu zeigen, anders. Aber genau in diesen Momenten, wenn man draußen im Regen steht und sich ein bisschen allein fühlt, sind diese rationalen Gedanken oft schwer zu hören. Die Emotionen sind lauter.
Es ist menschlich, sich in solchen Situationen verletzt oder enttäuscht zu fühlen. Es geht nicht immer um den Schirm an sich, sondern um das Gefühl, dass dein Partner an dich denkt und für dich da ist, wenn du ihn brauchst. Wenn das ausbleibt, selbst bei einer so kleinen Sache, kann es sich anfühlen, als würden deine Bedürfnisse ignoriert.
Manchmal sind es gerade die kleinen Dinge, die uns zeigen, wie wichtig wir dem anderen sind. Und wenn diese kleinen Gesten fehlen, kann das eben doch mehr als nur ein bisschen schwierig sein. Es kann einen dazu bringen, über die Dynamik eurer Beziehung nachzudenken und sich zu fragen, ob die Erwartungen, die man aneinander hat, übereinstimmen.
Es ist also keineswegs "zu viel gedacht", wenn du dich deswegen schlecht fühlst. Es ist ein ganz natürlicher emotionaler Prozess, auf solche Reaktionen zu achten und sich Gedanken darüber zu machen. Es wäre vielleicht gut, wenn du dir erlaubst, dieses Gefühl anzuerkennen, anstatt es sofort wegzudrücken.